Helen Tamy Kreuzer ist zurück in Südafrika, wo sie vor genau einem Jahr ihren ersten Toursieg errungen hat. Die Spielerin aus dem Frankfurter Golf Club bereitet sich dort auf ihre Saison auf der Ladies European Tour (LET) vor. Ein erstes gemeinsames Turnier von Sunshine Ladies Tour und European Challenge Tour hat die 26-Jährige bereits hinter sich, den Cut gemacht und 3500 Euro Preisgeld eingespielt. „Ich habe deutlich weniger Druck als im letzten Jahr, weil ich für die zwei LET-Events in Südafrika bereits gesetzt bin“, freut sich die Bensheimerin.
Titelverteidigung auf der Sunshine Ladies Tour nicht möglich
Ihren Titel aus dem Vorjahr wird Kreuzer allerdings nicht verteidigen können. Die Fidelity ADT Ladies Challenge nahe Johannesburg gibt es nicht mehr. Kreuzer sieht es positiv: „Die Turniere der Sunshine Ladies Tour liegen in diesem Jahr besser.“ 2024 hätte sich der Aufenthalt in Südafrika so lange hingezogen, dass sich bei ihr am Ende ein Lagerkoller eingestellt habe.
Mit etwas Glück macht Kreuzer im März aber auch noch Zwischenstation in Australien. „Ich weiß noch nicht, ob ich in die drei LET-Turniere dort reinkomme“, berichtet sie. Zeitnah dürfte sich das entscheiden. Den Visumsantrag habe sie immerhin schon ausgefüllt. Für die FGC-Spielerin ist es wichtig, jeden möglichen LET-Start wahrzunehmen, um in der Geldrangliste der Tour aufzusteigen. Im Mai gibt es ein Re-Rank, bei dem die Kategorien aller Spielerinnen angepasst werden an das bisherige Abschneiden.
Helen Tamy Kreuzer hat eine Tourkarte der Kategorie 16
Aktuell wird Helen Tamy Kreuzer in der Kategorie 16 geführt – eine bessere Tourkarte als im vergangenen Jahr. „Damit dürfte ich in viele Events reinkommen“, sagt sie. Zu verdanken hat Kreuzer das ihrem Abschneiden bei der Q-School der LET in Marrakesch im Dezember. Dort landete die Deutsche Meisterin von 2020 nach fünf Runden auf dem geteilten 33. Platz. Nun hat die Hessin dieselbe Tourkarten-Kategorie wie in ihrer ersten Saison auf der LET, in der sie es auf 18 Starts brachte.
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Kreuzer zählt zwar nicht mehr zum Golf Team Germany, profitiert als deutsche Tourspielerin aber von der Betreuung durch Nationaltrainerin Nicole Gögele: Noch im Februar wird es in Südafrika einen sechstägigen Lehrgang für die deutschen Spielerinnen geben. „Das deutsche Damengolf ist mittlerweile echt gut aufgestellt“, betont Kreuzer. „So viele Spielerinnen auf diversen Touren und dann auch noch eine Turnierbegleitung von der Nationaltrainerin in Südafrika, das würden sich andere Länder wünschen.“ Schwungvideos in die Heimat zu schicken sei das eine. Eine Trainerin vor Ort zu haben, die ihre Spielerinnen auf einem Teil der Runde begleitet, sei ungleich wertvoller.
Neue Schläger kurz vor Abreise nach Südafrika

Dabei arbeitet Helen Tamy Kreuzer derzeit auch weniger an Feinheiten in ihrem Schwung als am Zusammenspiel mit ihren Equipment. Kurz vor der Abreise nach Südafrika sei sie noch in London gewesen, wo sie von Hersteller Mizuno neue Schläger erhalten habe. Zwei Stunden nach dem Fitting habe sie ihre neuen Eisen und Hölzer schon in den Händen gehalten. „Meine Schläger wurden vor meinen Augen im Tourbus zusammengebaut“, schwärmt Kreuzer. Sie habe erfahren, dass der japanische Schlägerhersteller als erste Golfmarke plane, mit seinem Tourbus auch einige LET-Events zu betreuen. „Das hat einen großen Wert und war bisher leider nicht üblich“, so Kreuzer.
Mit den LET-Turnieren in Südafrika habe sie noch eine Rechnung offen. Nach ihrem ersten Profisieg auf der Sunshine Ladies Tour verpasste sie im vergangenen Jahr auf der LET zweimal deutlich den Cut. „Ob das hier in Südafrika Erfolg als Erfolg verbuche, hängt vor allem von den Ergebnissen auf der LET ab“, sagt Kreuzer. Einmal unter den Top 20 und einmal unter den Top 50 wolle sie mindestens abschneiden. Die Starts auf der Sunshine Ladies Tour seien ihr Warm-up dafür.