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Golf-Schlägergriffe: Was bei der Auswahl wichtig ist

Ihr Effekt wird unterschätzt und ihr schlechter Zustand meist zu lange toleriert: Golf-Schlägergriffe. Ein Überblick über die Modelle und worauf es bei der Auswahl ankommt.

Auswahl von Golf-Schlägergriffen
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Golf-Schlägergriffe sind die Verbindung zwischen Spieler und Schläger. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Richtig bewusst wird das den Golferinnen und Golfern meist erst, wenn die Griffe abgenutzt sind. Dann fehlt den Händen Halt, die Präzision im Spiel geht verloren – und vielleicht auch der ein oder andere Ball. Was aber helfen der tolle Schlägerkopf und der perfekt ausgewählte Schaft, wenn am oberen Ende des Schlägers der falsche Griff montiert ist?

Wie findet man den richtigen Golf-Schlägergriff?

Die Wahl des richtigen Golf-Schlägergriffs beginnt bei der Größe. Die Optionen reichen von Undersize, Standard, Midsize bis Oversize (auch Jumbo genannt), angepasst an Handgröße und Griffgefühl. Der Übergang ist fließend, da zwischen Schaft und Griff nach Bedarf mehr als ein Tape aufgebracht werden kann. So lässt sich die Griffstärke in minimalen Schritten vergrößern und anpassen. Ist die Größe nicht die richtige, hat das einen Einfluss auf das Spiel: Ein zu kleiner Griff fördert ein überaktives Handgelenk, ein zu großer Griff hemmt die Bewegung.

„Es wäre aber zu pauschal, zu sagen, dass größere Griffe nur für Spieler mit größeren Händen in Frage kommen“, betont Alexander Schmidt, Verkaufsleiter von Golf Götze in Weiterstadt. Manche Golfer bevorzugten größere Schlägergriffe, weil diese ihnen ein Gefühl von mehr Kontrolle geben – ähnlich wie bei den sehr verbreiteten Oversize-Puttergriffen. „Bryson DeChambeau schwört auf seine Jumbo-Griffe und Bubba Watson hat 12 Tapes unter seinen Griffen“, erklärt Materialexperte Schmidt. Die Fragen, was passt, und was sich richtig anfühlt, führen nicht immer zur selben Antwort. Ausprobieren und ein Feedback vom Pro helfen, die ideale Wahl zu treffen.

Welche Arten von Golf-Schlägergriffen gibt es?

Das Material spielt bei der Wahl der richtigen Golf-Schlägergriffe ebenfalls eine Rolle. Die meisten Modelle, die heutzutage benutzt werden, lassen sich einer dieser vier Arten zuteilen: Vollgummi-Griffe, Schaumstoff-Griffe, Cord-Griffe und Multicompound-Griffe. Gummigriffe bieten Haltbarkeit, Cord-Griffe zusätzlichen Grip bei Nässe. Gerade Spieler, die an den Händen stärker schwitzen, sollten auf rutschfeste Materialien achten. Für Komfort gibt es gepolsterte Varianten.

„Marktführer ist mit großem Abstand der amerikanische Hersteller Golf Pride mit seinem Vollgummi-Griff Tour Velvet“, sagt Alexander Schmidt. Das Modell sei auf den meisten Golfschlägern Standard und deshalb am weitesten verbreitet. „Gummi-Griffe mit integrierten Cord-Fasern waren früher gerade bei sportlichen Spielern beliebt“, so Schmidt. Der Hersteller Lamkin stehe bis heute wie kein anderer für diese härteren Griffe, die maximalen Grip und ein Höchstmaß an Rückmeldung böten. Einschließlich der schmerzhaften Folgen bei besonders dünnen Treffern.

Multicompound-Griffe vereinen Cord- und Gummi-Griffe

„Seitdem es die Multicompound-Modelle gibt, die den Halt der Cord-Griffe und den Komfort der Gummi-Griffe vereinen, spielt kaum noch jemand reine Cord-Griffe“, weiß Alexander Schmidt. Das „MCC“-Modell von Golf Pride gebe es nach Wunsch auch in der Version „+4“. Das steht für die äquivalente Stärke von 4 Tapes im unteren Bereich des Griffs. Heißt: Diese Modellreihe läuft weniger konisch zu. Außerdem gibt es die Golf Pride Griffe zusätzlich mit der sogenannten „Align“-Technologie. Das meint eine erhabene Rille zur besseren Griffausrichtung.

Für Golf-Schlägergriffe mit möglichst viel Komfort steht vor allem die Marke Winn. Das Unternehmen aus Kalifornien setzt auf fortschrittliche Polymermaterialien. Dieser Mix aus Schaumstoff und Kunststofffasern bietet Griffigkeit und Vibrationsdämpfung. Im Gegensatz zu Gummigriffen sind die Winn-Modelle weicher und schonen Hände und Gelenke. „Das schätzen besonders Spieler mit Arthritis oder empfindlichen Händen“, beobachtet Michael Soriano, der im Schlägerservice von Golf Götze arbeitet. Die rutschfeste Oberfläche sorge für sicheren Halt, auch bei Nässe oder Schweiß. Allerdings ist die Lebensdauer der Winn-Griffe auch niedriger.

Komfort geht auf Kosten von Präzision und Haltbarkeit

Alexander Schmidt, der in der Ausbildung zum Fully Qualified PGA Professional ist, verweist auf einen anderen Nachteil der weichen Griffmaterialien: „Komfort geht immer auf Kosten von Präzision, weil sich ein weicher Griff im Schwung ein Stückweit in sich selbst verdreht.“ Golf Pride habe als Antwort darauf den „Control Core“ entwickelt, einen formbeständigen Unterbau, der eine Kombination mit einem weichen Obermaterial (CP2 Pro und CP2 Wrap) erlaubt.

Speziell für seine Wedges bietet der Schlägerbauer PING Griffe, die extralang sind. „Damit ist es möglich, sein Wedge kürzer zu greifen, ohne dabei Kontrolle zu verlieren“, sagt Alexander Schmidt. Die Griffe kämen aus dem Hause Golf Pride, würden aber exklusive für PING-Wegdes hergestellt.

Was kosten Golf-Schlägergriffe und wie lange halten sie?

Die Preisspanne bei den gebräuchlichsten Golf-Schlägergriffen liegt zwischen 12 und 25 Euro pro Stück. Der Tour Velvet von Golf Pride ist das preisliche Einstiegsmodell. Multicompound-Griffe mit zusätzlichen Technologien wie „+4“ oder „Align“ sind entsprechend teurer. Deutlich darüber liegt mit 35 Euro der „JumboMax“ von Dominant Golf, auf den Bryson DeChambeau schwört.

„Grob gesagt halten Golf-Schlägergriffe bei Vielspielern allerhöchstens zwei Jahre“, sagt Golf Götze-Mitarbeiter Michael Sorian. Weichen Griffen sehe man ihr Ende deutlich an; bei Gummi-Griffen trüge manchmal der Schein. „Wer seinen Gummi-Griffen etwas Gutes tun will, der sollte sie alle drei bis sechs Monate mal mit kalten Wasser abspülen und abreiben, um die Griffigkeit zu erhalten“, empfiehlt der Experte.

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